Der Darß vor der Wende - und heute...

Hallo Kranichfreunde,
bei unserer jeweiligen Vorstellung kamen Michi und ich drauf, wie Pramort und die gesamte Region wohl früher ausgesehen haben. Wer kann uns dazu etwas erzählen?
Wie sah Kranichbeobachtung zu DDR-Zeiten aus? Gab es angesichts der militärischen Einrichtung in den Sundischen Wiesen schon damals so viele Kraniche wie heute?
Ich bin gespannt auf ein paar Informationen!
Gruß Edith

von Michi:
Ich bin deshalb mit acht Kilometern pro Weg hingekommen, weil ich im Schlösschen Sundische Wiese untergebracht war. Smile Übrigens sehr zu empfehlen (u.a. das Frühstück ist der Oberhammer!!). Ansonsten sind wir mit dem Auto und Fahrrädern hinten drauf bis zum Parkplatz des Hotels gefahren. Wenn man im Oktober abends um acht noch 16 km (oder 20km) mit dem Rad nach Zingst fahren muss, so ist das nicht immer so angenehm...

"Kennst du denn die Geschichte vom Darßer Ort - der seinerzeit auf keiner Land- oder Seekarte verzeichnet war??? "

Nein, diese Geschichte kenne ich nicht.


Die Anzahl der Kraniche am Schlafplatz Pramort in 1990 ist sicher auch nicht mit den heutigen Zahlen vergleichbar?"   Zitat Ende

mit dem Zitieren komm ich noch nicht parat!!!

Hi, Michi,
das "Schlösschen" habe ich in  diesem Jahr das erste mal bewusst wahrgenommen. Anscheinend bin ich immer auf anderen Wegen dran vorbei geradelt. Stimmt, es ist sehr gemütlich dort - auch der Biergarten.
Also: der Darßer Ort hat jetzt weniger mit den Kranichen zu tun, aber ich finde es trotzdem interessant. Dort in den Dünen, rund um den Leuchtturm, hatten die ehemaligen Funktionäre, allen voran Erich Honecker, ihre Datschas. Die Prerower wussten immer dann, wenn der Hubschrauber die Post o.ä. brachte, dass E.H. dort war. 1990 war die Gegend Natur pur - kaum Menschen, aber jede Menge Tiere, die ich noch nie gesehen hatte. Ich war damals mit dem Segelboot im Darßer Nothafen, der auch heute noch nicht wirklich öffentlich ist. Eben ein "Not-"hafen.
Die Kranichzahl war sehr gering, was allerdings sicher dran lag, dass ich im Sommer dort war.

Kennt noch jemand Geschichten aus der Zeit?
Gruß Edith

Ja, ich kenne Pramort auch noch von 1990. Gleich nach der Wende war ich mit einem Freund dort und wir mieteten uns die ersten Fahraeder fuer ein paar Mark. Die Pedalen fielen immer ab und der Weg kam mir unendlich vor.Rechts auf den Sundischen Wiesen standen schon die ersten Kraniche und Gaense und dazwischen aeste ein Rotwildrudel. Als wir es dann endlich bis Pramort geschafft hatten, wurden wir mit atemberaubendem Einflug von Kranichen und Blaessgaensen empfangen.
Im Schutze des Deiches robbten wir uns moeglichst nahe an die Schlafplaetze heran, aber zum fotografieren auf Kodakchrome 64 reichte das Licht nie aus.
Es waren damals aber schon groessere Ansammlungen von Kranichen vorhanden, die ich so auf 10T Exemplare schaetze.
Spaeter sind die Tierfotografen dann einfach zu frech geworden und haben die Tiere teilweise bis in Wasser verfolgt, dass es dann zu den berechtigten Reglementierungen kam.
Den Rueckweg zum Parkplatz im stockdunklen, mit abfallenden Pedalen und Hirschgeroehre werde ich nie wieder vergessen.
GRUSS Robbe...

Wer stellt der Inga bloss mal den Strom ab? Meine Augen tuen jedesmal weh!!!

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 :bball: